Weihnachtsbotschaft 2020

von Dekanin Petra Hegmann

Weihnachten 2020 wird in Erinnerung bleiben. Überall höre ich besorgte Stimmen angesichts steigender Fallzahlen von Covid-19-Erkrankungen. Die Situation spitzt sich zu, eine Trendwende ist noch nicht absehbar. Das drückt auf die Stimmung und trübt die Weihnachtsfreude. Ein Fest im kleinsten Kreis ist gewöhnungsbedürftig. Manche werden auch allein bleiben oder in Quarantäne allein bleiben müssen. Viele werden von der Sorge um erkrankte Angehörige und anderen existentiellen Sorgen umgetrieben. Viele Gottesdienste sind abgesagt. Lockdown und Abstand halten, auch wenn es weh tut.

Mit der Absage von Gottesdiensten haben es sich alle Verantwortlichen nicht leicht gemacht. Mancher wird vielleicht kritisch fragen: Muss das sein? Der Gottesdienst ist doch ein Anker in diesen Zeiten! Ja, ich würde heute auch lieber in der Liebfrauenkirche Frankenberg und im benachbarten Altenzentrum sein. Aber wenn viele Menschen zusammenkommen, ist die Infektionsgefahr einfach zu groß. Dann muss ich nach bestem Wissen und Gewissen abwägen, in diesem Fall mit dem Ergebnis: keine Präsenzgottesdienste, sondern Alternativen wie Videogottesdienste und Andachten in der Tüte zum Feiern zuhause. Zur Einkehr sind viele Kirchen dennoch geöffnet. 

Weihnachten ganz anders. Aber trotzdem Weihnachten. Denn Gott hält keinen Abstand. Er kommt auch Weihnachten 2020 in unser Leben. Gott wird Mensch in Jesus Christus. Wir sind nicht allein mit dem, was uns Sorgen macht und in Atem hält. Gott stellt sich an unsere Seite. Er macht sich selbst verletzlich, als Kind in der Krippe und als sterbender Mann am Kreuz. Damit wir Frieden finden und leben können. Ein Leben, das stärker ist als Leid und Tod. 

 

Gottes Möglichkeiten übersteigen alles, was Menschen denken, fühlen oder tun können. Darum vertraue ich darauf, dass es auch in diesem Jahr für uns Weihnachten wird. Wenn auch anders als gewohnt. Mit Gesten der Zuneigung auf Abstand. Mit Gebeten und Weihnachtsliedern zuhause. Mit einem wachen Bewusstsein für das, was im Leben und besonders in diesen Zeiten wichtig ist. Das Kind in der Krippe hat das als Erwachsener vorgelebt: Das Vertrauen zu Gott, der auch in schweren Zeiten da ist und neue Hoffnung gibt. Das Wissen um die eigene Verletzlichkeit und die Verletzlichkeit anderer Menschen. Mitgefühl. Mit anderen solidarisch sein. Frieden und ein wertschätzendes Miteinander auch bei unterschiedlichen Ansichten. Rücksichtnahme und Dankbarkeit für alle Lebensmöglichkeiten.

 

Weihnachten 2020 wird hoffentlich in doppelter Hinsicht in Erinnerung bleiben: Als das Fest, an dem so vieles nicht möglich war und ein Virus uns fest im Griff hatte. Aber auch als das Fest, an dem wir das Gotteskind und seine Botschaft noch einmal neu entdeckt haben. Gottes Liebe kommt zur Welt, für alle Menschen dieser Erde, und sie ist nicht mehr aufzuhalten. Darum: Friedvolle, gesegnete und hoffentlich auch frohe Weihnachten!  

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