20 Jahre Notfallseelsorge im Landkreis

Festakt in Korbach und Frankenberg

Korbach/Frankenberg. Die Notfallseelsorge ist ein wichtiges Instrument in Waldeck-Frankenberg, um Menschen in außergewöhnlichen Belastungssituationen beizustehen. 

Korbach - Seit 20 Jahren gibt es diese Hilfe im Landkreis, was – wegen Corona – in getrennten Feiern in Korbach und Frankenberg gewürdigt wurde. Dabei nannte Kreisbrandinspektor Gerhard Biederbick Zahlen: So rückten die Notfallseelsorger im Jahr 2018 zu 66 Einsätzen im gesamten Landkreis aus, im Jahr 2019 waren es 56 Fälle. Die Notfallseelsorger werden zum Beispiel nach häuslichen Notfällen oder schweren Verkehrsunfällen mit Todesfolge gerufen. Sie sind gemeinsam mit der Polizei beim Überbringen einer Todesnachricht dabei oder auf Anforderung von Rettungskräften und Feuerwehrleuten bei oder nach belastenden Einsätzen vor Ort. „Es geht darum, Menschen zu stützen, zu stärken, für sie da zu sein, ihnen Hilfe zu bieten“, erläuterte Pfarrer Jörg Schultze aus Diemelsee, Beauftragter für Notfallseelsorge im Kirchenkreis Twiste-Eisenberg, bei der Feier in Korbach. Man trage dazu bei, dass die Betroffenen „in ein Netz fallen, nicht aber hart auf den Boden.“

 

Wenn der Wunsch bestehe, dass ein Pfarrer vor Ort sein soll, greife das vor 20 Jahren im Kreis zusammen mit Feuerwehr, Polizei und anderen Rettungskräften installierte System der Notfallseelsorge. Innerhalb der Landeskirche Kurhessen-Waldeck (EKKW) gehört laut Schultze die Notfallseelsorge zum Dienstauftrag einer Pfarrerin oder eines Pfarrers dazu. Im Oberen Edertal, dessen Gemeinden der Landeskirche Hessen-Nassau angehören, übernehmen Ehrenamtliche diesen Dienst, erläuterte Pfarrer Werner Hohmeister (Ober-Werbe), der die Notfallseesorge in den Kirchenkreise Eder und Twiste koordiniert. Er dankte bei der Feier in Frankenberg allen Beteiligten – auch dem Kriseninterventionsdienst des DRK Bad Wildungen.

 

Wesentlich am Aufbau und an der Weiterentwicklung der Notfallseelsorge der EKKW beteiligt ist Pfarrer Kurt Grützner, in der Landeskirche für Polizei- und Notfallseelsorge zuständig. Er freute sich, dass es gelungen sei, eine feste, zuverlässige Struktur der Notfallseelsorge aufzubauen – er sprach von „struktureller Erdung und Nachhaltigkeit“. Da Pfarrerinnen und Pfarrer immer mehr Aufgaben zu erfüllen hätten, gebe es in der EKKW mittlerweile eine Initiative, auch Ehrenamtliche einzubinden, kündigte er an.

 

In den beiden Feiern wurde an besonders herausfordernde Einsätze der Notfallseelsorge erinnert, zum Beispiel an den Vorfall beim Rosenmontagsfestzug in Volkmarsen, wo ein Mann mit seinem Wagen in die Menschenmenge fuhr, und an einen Unfall in Diemelsee mit mehreren jungen Todesopfern.

 

(Text mit freundlicher Genehmigung der HNA, Ausgabe Frankenberg vom 29.08.2020)

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