Kirche zu Zeiten von Corona

So leer ist die Kirche von Frankenberg selten. Wegen der Infektionsgefahr dürfen momentan keine Gottesidenste stattfinden. Auch nicht Ostern
So leer ist die Kirche von Frankenberg selten. Wegen der Infektionsgefahr dürfen momentan keine Gottesidenste stattfinden. Auch nicht Ostern

Kirchenkreis Eder. Schulen sind geschlossen, Zusammenkünfte dürfen bis auf Weiteres nicht stattfinden. Das trifft auch die evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Eder. Viele haben trotzdem eine Möglichkeit gefunden, mit ihren Mitgliedern in Kontakt zu treten. In Freienhagen und Dehringhausen ruft Pfarrerin Ursula Nobiling ihre älteren Gemeindemitglieder an und wendet sich mit personalisierten Briefen an verschiedene Altersgruppen. Das kommt gut an. „Viele suchen Kontakt, gerade ältere Menschen signalisieren ihre Freude über die persönliche Ansprache“, so die Pfarrerin. Einen anderen Schwerpunkt setzt man in Röddenau. Dort kann man in der Kirche von 11.30 bis 12 Uhr eine Kerze mit Gedanken der Hoffnung für zu Hause abholen. Sie wurde von dem Ruhestandspfarrer Heinrich Jammer gezogen. „Wir laden dazu ein, die Kerze zum Gebet in Zeiten von Corona zu Hause anzuzünden: beim Mittagsläuten um 12.00 Uhr und beim Abendläuten um 19.30 Uhr“, sagt Pfarrerin Monika Dersch-Paulus. In Frankenau und Obernburg-Itter verteilen die Kirchenvorsteher Andachten und Predigten an die Gemeindeglieder, die nicht über einen Internetanschluss verfügen. Einen anderen Weg fand die Kirchengemeinde des Eder- und Wesetals. Hier wird von Pfarrerin Romy Rimbach über email eine kurze Andacht verschickt und in der Kirche ausgelegt, Pfarrer Klemens Blum stellt jede Woche einen Gottesdienst aus der Bringhäuser Kirche auf youtube. Auch im Hohen Lohr gibt es eine WhatsApp- Gruppe und ein Verteilsystem von Wochenandachten und Sonntagsgottesdiensten.

 

Diese Form der Kommunikation haben auch andere Gemeinden gewählt: Waldeck, Bottendorf-Willersdorf, Bergheim, Bad Wildungen, die Wildunger Walddörfer und auch Viermünden nutzen das Internet für ihr Angebot. Und auch die evangelische Jugend des Kirchenkreises nutzt die sozialen Medien. Ob Zumba oder Spieleabend – alles findet mit der nötigen Distanz vor dem eigenen Computer statt. „Neue Kommunikationsformen halten gerade verstärkt in unseren Kirchengemeinden Einzug“, stellt Dekanin Petra Hegmann fest. Das ersetze nicht die persönliche Begegnung, helfe aber, in Kontakt zu bleiben. „Und manches davon wird die Gemeindearbeit vielleicht auch nach der Corona-Pandemie prägen“, so Hegmann.

 

Auch für die Karwoche und Ostern gehen die Kirchengemeinden neue Wege. In vielen Orten können sich die Gläubigen einzeln eine Kerze an dem Osterlicht in der Kirche oder vor dem Pfarrhaus entzünden und mit nach Hause nehmen. Auch liegen in vielen Kirchen Gottesdienste zum Mitnehmen aus oder werden per email verschickt. Für die Wildunger Walddörfer hat Pfarrerin Sarah Bernhardt einen Kinderkreuzweg und weitere Texte auf die Website der Gemeinde gestellt und spricht Predigten und Andachten ein. „Diesen Weg gehen viele Gemeinden“, sagt der Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrer Jörn Rimbach. Er beobachtet, dass Gemeinden das Internet für ihre Kommunikation nutzen und Gottesdienste auf youtube stellen. „So können wir virtuell miteinander feiern. Das gibt Kraft für die schwere Zeit.“ Auch Frankenberg hat sich für diesen Weg entschieden. Dort haben die Pfarrerinnen und Pfarrer einen Gottesdienst aufgenommen, der Ostern abgerufen werden kann. Und nach dem Gottesdienst wird es musikalisch. „Mitglieder verschiedener Bläsergruppen spielen von zu Hause aus Osterlieder aus dem Evangelischen Gesangbuch. Beginn ist nach dem Ostergottesdienst im Fernsehen ab 10.15 Uhr“, berichtet Dekanin Petra Hegmann.  Weitere Choräle würden nach dem Glockenläuten um 12.00 Uhr zu hören sein. „Auch die Musik soll Trost und Hoffnung in schwierigen Zeiten vermitteln“, sagt die Dekanin. In Bad Wildungen hingegen „tütet“ man den Gottesdienst ganz analog ein. „Gemeinsam mit Gemeindesekretärin Irmhild Paulus wollen wir Gottesdienstmaterial für die kommenden Feiertage zusammenstellen und verteilen: Andachtstexte und Gebete, aber auch Symbole wie Kreuz und Osterkerze werden dazugehören. So kann in dieser Zeit auch zuhause Gottesdienst gefeiert werden, alleine oder in der Familie, immer im Glauben verbunden durch Christus.“, erklärt Pfarrer Christof Hartge.

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